Thin Blue LinePolizeiausbilder warnt vor Radikalisierung

Die Polizei sieht sich mitunter als letzte „blaue Linie“ gegen Chaos und Kriminalität. Zu diesem bei rechten Beamt:innen beliebten Selbstbild twittern auch verschiedene Reviere. Webseiten, an denen sich auch Polizist:innen beteiligen, vertreiben Aufnäher, Tassen und Shirts mit der problematischen Symbolik.

Das Bild zeigt einen Mann und eine Frau in Uniform und mit Headsets vor ihrem Monitor.
Einsatzleitstelle der Mainzer Polizei. Dort arbeitet der Gründer der privaten Webseite „Polizist=Mensch“. Polizei Mainz (Twitter)

Mehrere deutsche Polizeien haben über Weihnachten Tweets zur sogenannten „Thin Blue Line“ („Dünne Blaue Linie“) veröffentlicht oder sich positiv darauf bezogen. Den Anfang machte die Polizei in Kiel nach einer Aktion an Heiligabend. Alle Fenster der mittleren Etage der dreistöckigen Wache am Hauptbahnhof waren dunkelblau beleuchtet. Ein im Internet veröffentlichtes Foto nennt den Nachtdienst als Urheber.

Der Weihnachtsgruß mit der blauen Linie erschien auf der privaten Webseite „Polizist=Mensch“. Nachdem die Landespolizei Schleswig-Holstein auf Twitter darauf angesprochen wurde, stellte sie sich hinter die Aktion. Die Nachtschicht habe verdeutlichen wollen, dass die Polizei auch während der Weihnachtsfeiertage „rund um die Uhr für alle“ zur Verfügung stehe.

Neuer Aufguss mit „Blue Lives Matter“

Die Symbolik der „Thin Blue Line“ hat ihren Ursprung vermutlich in einer Schlacht im Jahr 1854 auf der Krim. Rot gekleidete schottische Soldaten hatten damals eine Attacke russischer Angreifer aufgehalten, daraus entstand das Narrativ einer „Thin Red Line“. Historiker:innen zufolge fand die blaue Abwandlung in den Sechzigerjahren in den USA bei der Polizei Verbreitung. Unter anderem bei Demonstrationen sollte sie eine nur hauchdünne Verteidigungslinie zwischen Gut und Böse symbolisieren.

Populär wurde die „Thin Blue Line“ schließlich mit Aufkommen von Black Lives Matter und ihren Protesten gegen polizeiliche Todesschüsse auf Schwarze Menschen in den USA. Rechte Polizist:innen haben auf diese mächtige Bewegung mit landesweiten Gruppen unter der Bezeichnung „Blue Lives Matter“ reagiert. Dazu tragen sie Patches, Anstecknadeln oder Flaggen mit einer dunkelblauen Linie.

Etwa zur gleichen Zeit hielt die „Thin Blue Line“ bei der Polizei in Deutschland Einzug. Auch dort wird sie als „vorderste Linie gegen das Abrutschen der Gesellschaft in gewalttätiges Chaos“ gesehen, schreibt der Berliner Senat in der Antwort auf eine Kleine Anfrage. Das Symbol findet demnach auch „in rechten Zusammenhängen Verwendung“.

„Vollkommen verschobenes Rollenverständnis“

Laut dem Kölner Polizeihauptkommissar Felix Sengespeik suggeriert die „Thin Blue Line“ eine Gefahrengemeinschaft. „Diese Art der Solidarität steht für ein vollkommen verschobenes Rollenverständnis der Polizei“, kommentiert der Dienstgruppenleiter gegenüber netzpolitik.org. In diesem Weltbild sei die „rechtschaffene“ Bevölkerung der Polizei gegenüber stets zu Dank verpflichtet.

Mit der „Thin Blue Line“ werde die Polizei zu einer Schicksalsgemeinschaft stilisiert, meint auch der Bundespolizist Björn Schmaering vom Vorstand des kritischen Vereins PolizeiGrün auf Anfrage von netzpolitik.org. „In dieser Rolle erwarten diese Polizist:innen Dankbarkeit, Respekt und die Akzeptanz polizeilicher Überlegenheit. Gleichzeitig werden diejenigen, die ein solches Selbstbild kritisieren, als Nestbeschmutzer:innen gebrandmarkt.“

Internetauftritte wie „Polizist=Mensch“ bestätigen diese Einschätzung. Dort heißt es in einem vor Weihnachten veröffentlichten Posting, der Charakter eines Menschen lasse sich „sehr gut an seinem Umgang mit der Polizei erkennen“.

Polizei in Kiel verharmlost „blaue Linie“

Ob die dunkelblaue Beleuchtung des 4. Polizeireviers in Kiel mit dessen Leitung abgesprochen war, könnte eine Informationsfreiheitsanfrage klären. „Unsere Kollegen und Kolleginnen wollten durch das blaue Licht im Bereich der Polizeiwache einen Weihnachtsgruß senden“, schreibt die Landespolizei Schleswig-Holstein auf Twitter. Ein Zusammenhang mit „Thin Blue Line“ bestehe demnach nicht.

Die Aussage, dass eine blaue Linie nicht als solche gedeutet werden soll, überrascht. „Die Bezeichnung als Weihnachtsbeleuchtung zeigt auf erschreckende Weise, dass in Kiel keinerlei Problembewusstsein vorhanden zu sein scheint“, kritisiert Björn Schmaering von PolizeiGrün. Damit werde der Vorfall verharmlost und gebilligt.

Der als Ausbilder und Fachlehrer für Einsatzrecht tätige Polizist spricht sogar von einer „Radikalisierung“ in Bezug auf die „Thin Blue Line“. Um dieser entgegenzutreten, seien in der Polizeiführung Sensibilität und Hintergrundwissen zwingend notwendig.

Polizei Mannheim löscht Tweet

Auch die Polizei in Mannheim bezog sich über Weihnachten auf Facebook positiv auf die dunkelblaue Symbolik. „Gemeinsam stehen wir füreinander ein, stehen zusammen, auf der ‚thin blue line‘“, schreibt dort eine Polizistin in einem Gedicht, das mit Einverständnis der Verfasserin anschließend auch von den Moderator:innen bei „Polizist=Mensch“ gepostet wurde.

Problematisiert hatte dies der Twitteraccount „HSB_Forum“, der nach eigener Aussage von einer Tarifbeschäftigten beim LKA Berlin betrieben wird. Die Kritik an „Thin Blue Line“ sei bekannt, antwortete die Mannheimer Polizei daraufhin. Man verstehe die Symbolik als eine „Blaulichtfamilie“, auf die über die Weihnachtsfeiertage aufmerksam gemacht werden sollte. Mit dem auch auf Twitter verlinkten Gedicht habe die Polizei auf diese „andere Sichtweise“ hinweisen wollen.

Ein anderer, deutlich schärferer Tweet wurde hingegen wieder gelöscht. Darin hatte die Behörde auf einen Artikel auf der Webseite „Polizist=Mensch“ verwiesen, in dem die Herkunft und Bedeutung der „Thin Blue Line“ kritiklos als unpolitisch beschrieben wird. „Erkennbar ist in diesem Fall der fast schon naive Umgang mit der Symbolik“, sagt dazu Björn Schmaering von PolizeiGrün. Die Polizei in Mannheim stärke damit jene Teile der Polizei, die die „Thin Blue Line“ ausdrücklich im Bewusstsein ihrer rechtsradikalen und rassistischen Bedeutung verwenden.

Team aus Polizeiangehörigen

Hinter der Einrichtung von „Polizist=Mensch“, wo die Weihnachtsaktion des 4. Reviers in Kiel zuerst veröffentlicht wurde, steckt nach eigener Aussage der Kommissar Markus Vogt. Laut einem Interview aus dem November 2018 bestand sein Team damals aus Angehörigen verschiedener Länderpolizeien und der Bundespolizei sowie einer ehemaligen Soldatin. Auf unsere Anfrage dazu antwortete die Webseite nicht.

Vogt, der bei der Polizei in Mainz angestellt wurde, hat laut der Deutschen Welle auch als Moderator der Facebook-Seite „Solidarität mit den Beamten der Davidwache“ mit dem Ex-Merian-Chefredakteur Andreas Hallaschka zusammengearbeitet. Sie entstand 2013 nach einem vermeintlichen „linksradikalen Angriff“ auf das bekannte Hamburger Polizeirevier. Später stellte sich heraus, dass die Polizei den Vorfall in großen Teilen falsch dargestellt hatte. Auch Hallaschka nutzte den Hashtag #ThinBlueLine und bezeichnete dies als „politisch wertneutral“.

Merchandise mit „Thin Blue Line“

Die Verbreitung von „Thin Blue Line“ bedient in Deutschland auch einen Markt. Webseiten wie „Polizist=Mensch“ vertreiben mit einer dunkelblauen Linie bedruckte Poster, Shirts oder Kaffeetassen über einen Onlineversand. Einen noch professionelleren Internetshop hat „Tribute cop-car Germany“ eingerichtet. „Wir bringen The Thin Blue Line seit 2016 aktiv nach Europa!“, heißt es zur Mission. Polizist:innen und andere können dort Dutzende Armbänder, Schmuck, Aufnäher und andere Devotionalien einkaufen. Vertrieben wird auch Material mit einer roten Linie, das sich an Feuerwehren richtet.

Die Gruppe, in deren Impressum der Autohändler Olaf Bach für „Ehrenamt und Organisation“ angegeben ist, präsentiert sich gern mit einem früheren US-Polizeifahrzeug, um damit „die Würdigung des Polizeiberufs dies-/ und jenseits des Atlantischen Ozeans zu erhöhen“. Fünf Tage vor Weihnachten hatte Bach nach US-Vorbild zum fünften Mal die Aktion #BlueLightNight organisiert, in deren Rahmen verschiedene Blaulichtorganisationen vor zwei Kinderkliniken in Nordrhein-Westfalen gefahren sind. Auch das Bundeskriminalamt beteiligte sich daran, mit den blinkenden Einsatzfahrzeugen wollte die Behörde den Kindern „ein Lächeln ins Gesicht“ zaubern.

„Tribute cop-car Germany“ gehört laut eigenem Bekunden keiner Behörde an, Unterstützer:innen kämen jedoch „teilweise aus entsprechend relevanten Berufen“. Behörden haben jedenfalls keine Berührungsängste mit der privaten Webseite. Mehrere polizeiliche Twitter-Accounts haben auf eine Unterhaltung, die einen mit „Thin Blue Line“-Symbolik verzierten Weihnachtsgruß enthält, mit „Gefällt mir“ reagiert. Darunter sind etwa die Bundespolizei und die Polizei in Sachsen.

33 Ergänzungen

  1. Die Polizei wird von Teilen der Politik bewusst von der Gesellschaft isoliert, gegen Kritik immunisiert und gegen die Buerger in Stellung gebracht. Leider hat die Polizei offensichtlich keine ausreichenden inneren Abwehrkraefte gegen diese Radikalisierung und bewegt sich mit dem Ziel USA-Verhaeltnisse.

    CDU/CSU und SPD sind diesbezueglich autoritaer eingestellt und finden das gut, fuer die FPD regelt der Markt und Geld kauft gewuenschte Privilegien, die Gruenen…nunja, die Gruenen akzeptieren das idR, denn am Ende sind die meisten ihrer Waehler Teil der privilegierten Eliten.

    1. *Leider hat die Polizei offensichtlich keine ausreichenden inneren Abwehrkraefte*

      Stimm ich dir zu, aber wo sollen die herkommen?

      Ich will mal vorne anfangen: Dieses unser Grundgesetz ist die Essenz des Antifaschismus. Menschenrechte, Religionsfreiheit, freie Entfaltung und vieles mehr – Und das steht außerdem in Artikel 23: „Die Bundesflagge ist schwarz rot gold“

      Das heißt, und jetzt komm ich zum bösen Wort: Patriotismus! ist kein „kleiner Nationalismus,“ sondern das Bekenntnis zu diesen Werten, der Wille diese schützen zu wollen, als Bürger und als Soldat:in/Polizeibeamt:in.

      Für diese Werte stehen die Farben schwarz rot gold.

      Nun werden sie in weiten Teilen der Gesellschaft, insbesondere in Linken Kreisen aber als „Nationalistische Symbolik“ wahrgenommen; „Bleib mir weg mit Patriotismus“; „Bleib mir weg mit der Staatsmacht“.

      Naja, logisch, dann haben Polizei und Bundeswehr halt irgendwann ein Nachwuchsproblem, und das füllen Rechtsextremisten (ich gender jetzt nicht, meist sind es Männer), welche auf alle Werte sch**ßen, die diese Fahne eigentlich verkörpert, aber gerne Waffen und Uniform tragen, dieses Vakuum auf.

      Die fühlen sich dann gerne als „Schutzmacht“, zu der man „aufsehen muss“.

      Und natürlich setzt das einen Teufelskreis in Gang – Berichterstattung, und die schreckt Demokrat:innen als Nachwuchs ab („Ich habs ja gleich gesagt“).

      Was auf jeden Fall ein guter Schritt wäre (jetzt hoffentlich demnächst wird), ist ein:e Polizeibeautragte:r, analog der Bundeswehrbeauftragten-Position.

      1. *sowie eine bessere Erziehung zu den Werten des Grundgesetzes. Ich denke, der Ethik-Unterricht in Schulen könnte da viel bewirken.

        Ich verstehe, dass man mit „Staatskunde“ Unterricht in Schulen schnell die Gefahr verbindet, eine Propaganda wie in der DDR oder im 03. Reich zu etablieren.

        Mir gehts auch keinesfalls drum, wie im AfD Sprech einen „Positiven Bezug zu Deutschland“ zu fördern – Denn die AfD MEINT eine „Deutschland Deutschland über alles Ideologie“ und ein Schönreden historischer Schanden und Tatsachen.

        Nein. Mir gehts darum. im Gegenteil klar zu machen, dass dieses unser Grundgesetz
        antifaschistisch ist, dass das Bekenntnis dazu kein ausschließender „Patriotismus“ ist, dass die Rechtsextremisten keine Patrioten sind, sondern in Wahrheit alles blutig hassen, wofür dieses Land steht, und dass dieses Grundgesetz in weiten Teilen aus den Werten von Kant hervorgeht.

        So seh ich das…

  2. Ich habe eine Verständnisfrage. Mir wird klar dass das „Thin-Blue-Line“-Narrativ gefährlich ist, weil es die Gesellschaft, die es eigentlich zu beschützen gilt, auf einmal als Gegner oder Feind ansieht.
    Worin genau besteht jetzt aber die „rechtsradikale und rassistische Bedeutung“ des Symbols?

    1. Das Symbol wurde auch iZm White Supremacy – Aufmärschen in den USA verwandt. Ich messe der TBL daher auch eine rechtsradikale und rassistische Bedeutung bei. Damit will ich nicht behaupten, dass Menschen zwangsläufig diese Gesinnungen vertreten, wenn Sie das Symbol zB als Patches oder als Armband etc. tragen. Aber das Symbol selbst verbietet sich aus vorstehenden Gründen.

    2. Die „Thin Blue Line“ ist vom stark rechtslastigen und rassistischen Teil der US Cop Culture genau so und genau dafuer definiert worden. Das ist analog zu diversen Runen-Zeichen in Deutschland.

      Und gerade Polizisten als Angehoerige einer professionellen & hoheitlichen Organisation koennen sich nicht damit rausreden, sowas nicht zu wissen: das sollte Teil ihrer Kernkompetenz sein.

  3. Das Symbol ist ein Import aus den USA (etwa ab 2014). Dort wurde es im Kontext einer rassistisch motivierten „Blue Lives Matter“-Bewegung gegen die Proteste Schwarzer Menschen populär. Dieser Kontext wird hier in Deutschland gern verschwiegen. Er erklärt aber, warum die TBL auch hier besonders unter Rechten verbreitet ist (dazu zähle ich auch A.H. und seine Bubble).
    Auch die Idee, der Charakter eines Menschen zeige sich im Umgang mit der Polizei, ist meines Erachtens ein Zeichen für ein gefährliches, autoritäres Überlegenheitsgefühl der Polizei. Ich sehe das als eine rechte Einstellung.
    Dass die Polizei in Deutschland ein Problem mit Rechtsradikalismus hat ist bekannt (vgl. die Monats-Chronologien der CILIP). Es gibt noch keine Untersuchungen zur Verbreitung der TBL innerhalb dieser Strukturen, aber davor warnt eben Björn Schmaering.

  4. Das mit dem Problembewusstsein ist so eine Sache. Immerhin ist nun mal Blau die bzw. eine Farbe der Polizei. Für wichtiger halte ich den tägliche Umgang mit Gewöhnung an Rollenbilder, Blickwinkel, Fähigkeit Abstand zu halten, Demagogieprinzipien u.ä.

    1. Die Umfaerbung der Polizei von „gruen“ auf „blau“ haben die Innenminister ja nicht zufaellig durchgefuehrt: das ein war Schritt weg von der Buergerpolizei hin zur Cop Culture. Die Polizeifuehrung hat hier letztlich auch versagt, der war“ cool“ schon damals wichtiger als „freundlich“.

      1. „Die Umfaerbung der Polizei von „gruen“ auf „blau“ haben die Innenminister ja nicht zufaellig durchgefuehrt: das ein war Schritt weg von der Buergerpolizei hin zur Cop Culture.“

        Na, das stimmt nicht ganz. Die Umfärbung fand ganz einfach mit dem Gedanken einer europäischen Vereinheitlichung statt.

        1. Die EU ist immer eine nette Ausrede fuer alles 8)

          Zum einen duerfte es der Kreis der EU-Innenminister gwesen sein, das sind die Grundrechtsfeinde mit VDS und so. Zum anderen las sich die Diskussion in den Medien wie auch die Einlassungen der selbsternannten und nicht widersprochenen Polizei-Vertreter durchaus anders. Man wollte „coole“ Klamotten. So wie die Mafiosi nach „Der Pate“ coole Anzuege wollten 8)

          Das folgt der Linie, eine Uniform als Auszeichnung zu tragen, eine Elite zu sein, Macht zu haben und nutzen zu koennen. Das folgt nicht der Linie, Dienst fuer den Buerger zu leisten und dafuer Kompetenzen, Verantwortung und Transparenzpflichten zu erhalten.

  5. Da gibt es gleich zwei Dinge die mir übel aufstossen:
    – die Selbstbeweihräucherung als einzig wahre „Kraft des Guten“, die ein gewisser Teil der Polizei praktiziert
    – der semi-mafiöse Begriff der „Blaulichtfamilie“/“Polizeifamilie“ den man mit Stolz benutzt (wir wissen schliesslich: gegen Familienmitglieder muss man vor Gericht nicht aussagen …)

    Bei der Seite „tributecopcar.de“ die ihr verlinkt habt ist noch interessant: es werden 4 Cookies gesetzt noch bevor man überhaupt irgendwas auf dem Cookie-Banner angeklickt hat.

  6. Eins: Wo ist hier der netzpolitische Aspekt?

    Zwei: Auch wenn das für manche so aussieht; Twitter ist nicht DIE digitale Öffentlichkeit, sondern ein Unterhaltungsmedium, deswegen sollte man nicht automatisch alle „Gefällt mir“ als gerichtsfeste Aussage ansehen.

    Drei: … und das Fazit ist? Die Situation ist zumindest unübersichtlich, was sind Lösungsvorschläge?

    1. Eins: Was Behörden auf kommerziellen Plattformen dürfen, wie sie sich präsentieren und wo rechtliche und zuweilen ethische Grenzen sind, ist hier schon jahrelang Thema, siehe allein
      https://netzpolitik.org/tag/polizeitwitter/
      (aber auch sehr viele weitere Beiträge). Das ist ja wohl unstreitig ganz aktive Politik, die durch die Twitternutzung der Polizei gemacht wird.

      Zwei: Niemand hat behauptet, Twitter sei DIE digitale Öffentlichkeit.

      Drei: Es besteht für unsere Autoren bisher keine Pflicht zur Erarbeitung und Darstellung von Lösungsvorschlägen für bei uns berichtete Probleme.

    2. Der Artikel berichtet über zwei Webseiten, die neben markigen Polizeisprüchen Merchandising vertreiben, für das die Polizei auf Twitter mit dem entsprechenden Hashtag wirbt. Das Ganze wird flankiert von einer m.E. rechten Facebook-Gruppe, an der ein OSINT-Polizist beteiligt ist und die Unwahrheiten verbreitet. Und Sie erkennen hier keinen netzpolitischen Aspekt? Was ist Ihr eigentliches Problem, Herr Engstrand?

      1. Ich oute mich hiermit (ein schwieriger, weil schambehafteter Schritt): Auch für mich war der netzpolitische Aspekt des Themas nach dem Durchlesen nicht erkennbar. Offensichtlich fehlt mir dafür wie Philip Engstrand die intelektuelle Kapazität.

        Aber nun haben wir beide ja eine Erklärung erhalten. Danke dafür.

        Leider kann ich die Erklärung nicht nachvollziehen. Mir persönlich fällt keine problematische gesellschaftliche Strömung mehr ein, deren Vertreter _nicht_ ihre Ansichten auf Webseiten oder asozialen Medien in die Welt posaunen bzw dort Rattenfängerei betreiben. Insofern ist für mich persönlich nicht ersichtlich, wo netzpolitik.org hier die Grenze zieht. Wahrscheinlich liegt der Grund dafür wieder in einem intellektuellen Mangel meinerseits.

        Ich nehme wir also mal heraus auch für Philip Engstrand mit auf die Frage „Was ist Ihr eigentliches Problem“? zu antworten: Wir beide sind dumm.

        Diese Gelegenheit würde ich gerne nutzen, um für etwas Verständnis gegenüber geistig langsameren Personen wie mir zu werben (ganz im Sinne von Hanlons Rasiermesser). Wenn es darum geht, die Gesellschaft voran zu bringen, ist es unumgänglich, eine kritische Masse an Proponenten für ein Anliegen anzuhäufen. Den dummen Anteil der Bevölkerung zu verschrecken, indem man ihm (zB durch Suggestivfragen) Bösartigkeit statt Dummheit unterstellt, schadet also dem Anliegen, weil sich der Pool der Proponenten dadurch unnötigerweise verkleinert. Was doppelt bitter ist, wenn die Verschreckten das angestrebte Ziel eigentlich teilen würden.

        Aber ja, mir ist immerhin klar, dass auf Grund meiner bereits angesprochenen Defizite auch diese Argumentation mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlerhaft ist und somit keine Überzeugungskraft entfalten wird.

        Bleibt mir also nur einfach zu bitten: Lasst uns Langsame nicht zurück. Wir wollen mithelfen. Gebt uns bitte die Möglichkeit dazu.

      2. Ich weiß nicht, ob ich hier ein eigentliches Problem habe.

        Der Artikel wirkt auf mich etwas ungeordnet – ich kann nicht folgen, was nun das Thema ist: Zu erklären was TBL ist – und wer welche Geschäfte damit macht? Der Korpsgeist in der Polizei? Die unklare Rolle die die Polizei bei der Kommunikation mit Twitter einnimmt? Der Polizeiausbilder in der Überschrift kommt zunächst mehrere Abschnitte gar nicht vor. Und die Warnung vor Radikalisierung bleibt unkonkret. Dann wird irgendein ex-Merian Redakteur eingeführt, der einen Hashtag verwendet. Und zugleich wird drauf verzichtet aus der Antwort des Senats zu zitieren, der eben das Tragen von TBL missbilligt. Ziemlich viel ist verlinkt, PolizeiGrün aber dann nicht.

        Sie behandeln hier eine Reihe von wichtigen gesellschaftspolitischen Themen, aber ich vermisse den Anknüpfungspunkt, was das „Netz“ hier besser machen könnte.

        1. Dass der Artikel „ungeordnet“ ist, ist die einzige Kritik die ich annehmen kann. Beim Schreiben habe ich den Fokus immer wieder geändert, der rote Faden sollten die Tweets aus Mannheim und Kiel sein. Wichtig fand ich auch die Tatsache, dass manche Cops Kasse mit TBL-Devotionalien machen, und im Dienst Hashtags dazu streuen. Ich frage mich auch weshalb die Polizeien kein Problem damit haben, dass Macher:innen der Webseite selbst bei ihren Social Media Teams arbeiten (in einem Fall anscheinend sogar in der OSINT-Abteilung; von diesem wurde eine etwa Kritiker_in gedoxxt). Das ist aber wenig belegbar, deshalb taucht es im Text nicht auf.

    3. Lebe stets so, dass Du nicht das Bedürfnis hast, andere nach Lösungsvorschlägen zu fragen!

        1. Richtig, offenbar, dahingegen: TBL ist schon auch ein Netzthema, und berührt alles ein bischen. Immerhin wurde auch schon über KI-Panzer berichtet. Wann kommen die auf Twitter an?

  7. Zum Thema Radikalisierung der Polizei empfehle ich den Twitteraccount der „Polizeigewerkschaft Köln“:
    https://mobile.twitter.com/DpolgK

    S.z.B.
    -mittlerweile gelöschtes Posting „All criminals are Bastards“, https://mobile.twitter.com/Birnbacherin/status/1470484470486687760
    und
    -einzig erkennbares Posting der DpolgK zum Thema Verstörende Gewalt-Chats von Polizisten in Köln: https://mobile.twitter.com/synapsenkitzler/status/1465941796723298305 . Keine Verurteilung/Distanzierung o.ä., sondern angebliche „beinahe krampfhaft[e suche nach] Skandale[n] in den Sicherheitsbehörden“…

    1. Ps: Passend zum Artikel hat DpolgK am 1.1.2022 ein Posting von A. Hallaschka zum Thema thin blue line geteilt.

  8. Oha, krass! Davon hatte ich noch nie gehört. Im Hinblick auf rechtsnationalistische „Einzelfällen“ (*räusper*) innerhalb der Polizei, finde ich es beschämend sich so zu inszenieren.

  9. Hier scheint ein auf Krampf gegen die Polizei gerichtetes Narrativ gebildet werden zu wollen.
    Vorweg: das finde ich schade.

    Kritik ist angebracht, aber sachlich, das ist hier leider nicht der Fall.
    Hier wird aber unter dem Deckmantel vermeintlicher, herbschauender Journalistik das Bild erschaffen, dass der Autor wohlwollend und objektiv sei. Er wird mit seinen Worten allerdings nicht der Aufgabe von Journalisten gerecht, nämlich aufzuklären und den Lesenden bei einer eigenständigen Meinungsbildung zu unterstützen. Stattdessen wird das Bild vermittelt: „Die Polizei ist ein Zusammenschluss radikaler Rechter und ich sage euch auch warum.“

    Die ThinBlueLine entstand mitnichten als Gegenpart der BlackLivesMatter, als gottgleiches, heroisches Selbstbild.
    Es ist eine Werteverständigung, eine Bekräftigung der Moral und Ethik. Zur Erläuterung: Die blaue Linie steht sinnbildlich für alle Personen, die in Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (z.B. Polizei, Ordnungsämter, Zoll, etc.) arbeiten und deren Aufgabe es ist die Menschen gegen jene zu schützen, die selbige gefährden oder ihnen schaden wollen.
    Darin besteht keinerlei rechtes Gedankengut, es sei denn man möchte es auf biegen und brechen darin sehen.
    Daraus leitet sich jedoch keine automatische Pflicht zur ewig währender Dankbarkeit ab, weil Polizisten und Polizistinnen auf Grund ihrer angeblichen Überlegenheit einen Heldenstatus inne hätten. Das ist auch garnicht der Anspruch hinter der ThinBlueLine.
    Es ist eine Motivationshilfe, ein Mutmacher für die Aufgabe, die mitunter gefährlich sein kann und selten von Dank begleitet ist. Eine gegenseitige Stütze und reell auch ein Sinnbild für die Arbeit gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen (links, rechts, islamistisch), ob intern oder extern.

    Nicht überall ist alles und jeder rassistisch oder rechtsextrem. Und hierzulande ist es zum Glück gänzlich anders als in den USA, Russland, China oder anderen Ländern.

    Dieses „Anti“-Bild sorgt leider für Barrieren und hilft nicht Probleme aufzuarbeiten oder zusammen für eine Verbesserung einzustehen.

    (Es gibt übrigens verschiedene Ableger von ThinXYZLine, u.a. die ThinRedLine für Feuerwehren usw. Die müssten dann ja auch aus entsprechender Richtung stammen, das leitet sich ja schon vom Namen her ab.)

    1. „vermeintlicher, herbschauender Journalistik“
      – Deckmantel 1: vermeintliche Journalistik. Sind sie da wirklich treffsicher? Haben wir hier „Lügenpresse“? Was kommt an Argumenten für diese These?
      – Deckmantel 2: Journalistik. Sie implizieren also der Artikel sei nicht ein Artikel sondern gleich alles, was auf dieser Seite vom Fach übriggeblieben ist? Oder soll die -tik den -ismus als verniedlicht und verkleinert darstellen?

      Der Artikel beschäftigt sich mit der „problematischen Symbolik“. Vielleicht haben Sie den Absatz „Vollkommen verschobenes Rollenverständnis“ als Problembeschreibung nicht ganz ernstgenommen. Einen leicht negativen Einschlag sehe ich schon, nicht aber die Verallgemeinerung bzgl. aller Polizisten. Nicht jeder Artikel muss alle Aspekte komplett beleuchten, sprachlich finde ich das schon recht klar. Einen Einschlag zum Negativen, nicht aber Schmähkritik, sehe ich hier und da, z.B. bei der Argumentation, die Polizei Kiel verharmlose, weil etwas auch von Rechten bentutzt wird. Vielleicht ist das im Artikel nicht klar herausgearbeitet, inwiefern auf „thin blue line“ eingegangen wird, aber mir wäre es zunächst etwas dünn, angesichts blauer Autos, die Kette „blaues Licht -> thin blue line -> Rassisten“ ohne eingehende Prüfung zu sehen. Dass auf die Frage „ist nicht thin blue line irgendwie und dann das blaue Licht“ abwiegelnd geantwortet wird, würde ich noch nicht als starkes Indiz für irgendwas sehen, als entscheidend sehe ich tatsächlich an, wie intern mit (vermeintlich) Identitätsbildender Symbolik umgegangen wird.

      „Die Polizei ist ein Zusammenschluss radikaler Rechter und ich sage euch auch warum.“
      Nö? Wo steht das geschrieben? Gerne ausführen, Zitate, sowas.

      „eine Bekräftigung der Moral und Ethik“
      Was wäre denn die „thick blue line“ oder die „wolgenährte blaue Linie“? Wenn alle bewaffnet sind? Oder wie in China? Thin impliziert ja, dass ohne diese Linie die Anarchie ausbrechen würde, und man so ziemlich die letzte Bastion bildet, lässt aber außer Acht, dass die eigentliche Zerstörung immer der mehr oder weniger charismatischen Führer bedarf, zu denen hin z.B. ein all zu gerader Korpsgeist auch schnell mal hinführern kann. Die „Moral und Ethik“ hinter „thin blue line“ steht ja gerade in Frage, wobei die problematischen Aspekte u.a. im Absatz „Vollkommen verschobenes Rollenverständnis“ angesprochen werden.

      „Sinnbild für die Arbeit gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen“
      Und gegen die Minderheiten wird auf Dauer sicherlich sehr viel dickeres Auftragen nötig sein, zumal z.B. auf der rechten Seite nicht selten finanzstärkere Akteure und ganze Länder nach dem Nutzenprinzip dahinterstehen. Gleich mit einem Netzwerk aus Medienunternehme(r)n, Influencern, Parteien u.ä. Da die Gesetzgebung zuletzt dazu neigte, die Ursachen von Rechts nicht anzupacken, aber schön fiese Überwachungs und Repressionsgesetze ein bischen mehr als vorzubereiten, die Polizei dann ganz harmlos das Gesetz umsetzt (Hausdurchsuchung für „1 Pimmel“, für ein plakatives Beispiel), bitte ich hier darum, nicht zu naiv an die Sache heranzugehen. Immerhin kassiert die Verfassung persönlich eine ganze Menge von dem Mist, und dann wird sich wieder die Frage stellen, ob Totalüberwachungsfähigkeit im Digitalen letzlich vielleicht doch die Verfassung aushöhlen?

      „selten von Dank begleitet ist“
      Das gilt leider auch für andere Berufe und sogar für Tätigkeiten, die nicht beruflich erfolgen oder nicht wirklich beruflich möglich sind, ohne die eine komplexe Gesellschaft auch nicht machbar ist. Der Gefahrteil ist natürlich bei Polizei, Feuerwehr, Militär unabstreitbar rechtmäßig im Vordergrund, aber so dünn ist die Linie dann auch nicht. In den USA ist sie real etwas dünner, da jeder dort mit einer Waffe herumlaufen kann (verkürzt, vereinfacht und pauschalisiert).

      „ThinRedLine für Feuerwehren“
      Naja, die Sozialdemokraten sind auch keine Nationalsozialisten. Es geht darum, wie mit Symbolik umgegangen wird, wie naiv von Extern übernommen wird, wie sich die Kultur darum entwickelt. Natürlich gibt es die Ausnutzungstendenzen, und Sie werden schnell sehen, dass Verfassungsfeinde gerne nutzen, wie naiv Menschen auch innerhalb der Polizei bei Sachen mitmachen, die zunächst nach einem guten Zweck aussehen, oder wenigstens helfen „das Gleichgewicht wiederherzustellen“. Unsere Polizeien (in Europa) sind gut beraten dabei, sich nicht alles aus den USA abzugucken. Wo ist der Stolz?

      Am Ende: Die Politik hat vielerorts, an manchem Orte mehr an manchem weniger, bei problematischen Netzwerkbildungen und Vorkommnissen weggeguckt oder aktiv mit herumgenebelt. Selbstverständlich gehören Ereignisse („Einzelfälle“, „Kultur“, „Korpsgeist“) kritisch beleuchtet. Kritisch in der Presse kann auch bedeuten, dass eine Position eingenommen wird, die vielleicht etwas schwarzmalerischer ist, als es eine kühle Analyse wäre, zuzüglich Schwächen und Fehlern im Handwerklichen, wobei Intransparenz z.B. einer kühlen Analyse entgegensteht, so dass man eben nicht vom Besten ausgehen kann. Das ist erzwungenermaßen so, und deswegen haben die US-Amerikaner auch so fiese Aufklärungsflüge über der Sowjetunion durchgeführt, und solange irgendwer das muss, haben wir auch keinerlei Überlebenswahrscheinlichkeit, weil die Vernichtung immer vor der Tür steht, denn die Leute setzen sich nicht erst an einen Tisch, und warten auf Vizekanzler vom Klo – je weniger Leute mit richtigem Hirn beteiligt sind, desto weniger Chance – Heute: Propagande nimmt wieder zu, suche Hirn. Insofern wäre angeraten, sich wirklich tiefgründiger um eine eigene Kultur zu bemühen, schon aus Prinzip.

      1. “ Thin impliziert ja, dass ohne diese Linie die Anarchie ausbrechen würde“
        In gewisser Weise würde sie das wohl auch, bzw. zu einem gewissen Maße. Dann würden sich, speziell in den USA, wohl innerhalb weniger Tage bewaffnete Bürgerwehren bilden. Ob dann weniger Rassismus sein wird, zumal an den Grenzen… habe noch nicht alle Western geguckt.

        Was will ich sagen… mit TBL geht man da vielleicht auf den Leim von Leuten. Die Gesellschaft ist ja mit dem Versprechen einer gewissen Ordnung überhaupt so gewachsen. Dann die „TBL“ wegzustreichen wäre eben nicht sehr helle, ihr könntet zum Spass auch mal alle Umspannwerke für eine Woche lang ausschalten, oder sämtliche Fleischproduktion einstellen, Müllabfuhr und Klärwerke pausieren, Trinkwasser einstellen, Atomcodes ins Netz stellen und Tag der offenen Tür überall machen. Auf den Leim gehen wir denen, die Manipulieren, die Bevölkerung spalten, gesellschaftlichem Fortschritt im Weg sind, Polizei privatisieren und/oder kaputtsparen, bzw. deren Herrchen+-Frauchen.

        1. Was den „muss ja“ Aspekt betrifft so wird eigentlich Polizei gegen Menschen ausgespielt. Den einen „erzählst du“, sie seien nicht wertgeschätzt, den anderen werden die Rechte und Möglichkeiten aufgeweicht und die Polizei als potentieller bis realer Gegenspieler etabliert. Freund und Feind zugleich gibt’s ja nicht nur in der Theorie, die heutige Gesetzgebung zeigt auf aberwitzige Weise, wie man Grundsätze im Digitalen mal eben so aushebelt, dass sie auch im Realen nicht mehr gelten. Den Freund-Teil kann man da wohl in Frage stellen, das ist sicherlich auch eine Entwicklung über die Zeit, und nicht alle fangen bei 1 oder bei 0 an.

          Einfach mal mit dem Wirken eines amerikanischen Präsidenten der jüngeren Vergangenheit vergleichen. Es geht so herum und es geht so herum.

  10. Sehr interessanter (Meinungs-) Artikel, dessen negativen Tenor ich ganz und gar nicht teile. Jetzt betrachtet ich die Arbeit der Polizeit vielmehr mit noch größerer Hochachtung. Und wenn sich die Beamten dabei dem konservativ denkenden Teil der Gesellschaft zugehöriger fühlen, stört mich das nicht im Geringsten. Solange die Aufgaben ohne Ansehen der Person durchgeführt werden. Etwas anderes würde von wohlstandsverwöhnten polizeikritischen Linksaktivisten aber auch gar nicht zugelassen werden, nicht wahr?

    1. „Sehr interessanter (Meinungs-) Artikel, dessen negativen Tenor ich ganz und gar nicht teile.“

      „Meinungsartikel“: Hier wären Belege nett. Z.B. das Wort „Verharmlosung“ zu bentuzen o.ä. Immerhin ist das nicht als Kommentar gekennzeichnet und verweist durchaus auf Fakten. Ohne Vollständigkeits- Ausgewogenheits- Korrekteitsanalyse meinerseits.

      „negativer Tenor“: Ich verstehe zwar, dass der Artikel so wahrgenommen wird, aber auch hier wären Zitate oder Belege ganz nett.

      Sie betrachten die Arbeit der Polizei nach Lesen dieses Artikels nun anders? Das steht Ihnen frei, bitte gerne.

      Beamten jetzt auch mehr Konservativ, wegen Artikel, wäre schön, meinen Sie. Ich hoffe zwar nicht, dass es so undifferenziert und pauschal passiert, aber auszuschließen ist es nicht. Einige sehr reiche Menschen haben eine Menge Geld darauf gesetzt.

      „Solange die Aufgaben ohne Ansehen der Person durchgeführt werden.“: In der jüngeren Vergangenheit gab es da mal so Fragestellungen zu, ganz speziell bei der Polizei, aber auch beim Verfassungsschutz, mal hier mal da, was auf netzpolitik.org ja gerne mal thematisiert wird.

      Jetzt wird’s kompliziert, und ich habe einige Zeit darauf verwendet den folgenden Satz nicht zu verstehen: „Etwas anderes würde von wohlstandsverwöhnten polizeikritischen Linksaktivisten aber auch gar nicht zugelassen werden, nicht wahr?“
      – Ist das eine Nullwitzformulierung, also dass hier eigentlich alle wohlstandsverwöhnt sind, somit polizeikritische Linksaktivisten da nicht herausstechen?
      – Sie meinen tatsächlich wohlstandsverwöhnte polizeikritische Linksaktivisten? Das ist wirklich sehr spezialisiert, und ich wage nicht zu estimieren, wiviel Promille der Leserschaft von netzpolitik.org da reinfallen. Also hineinfallen, oder hinzu, nicht wie in einer Falle.
      – Diese wvpkLa sind in einer Machtposition und lassen es nicht zu?
      – Diese wvpkLa sind die letzte Bastion, sozusagen unsere „thin red line“, haben aber nicht genügend Macht, um etwas daran zu ändern. Die einen sehr reichen Menschen „gewinnen“, und Ihnen gefällt es.
      – Die Wortbedeutungen „kritisch“ und „Aktivisten“ würde ich in einem potentiell philisophischen Diskurs zunächst auch noch erfragen.
      – Diese wvplKa würden bei sich intern, obwohl sie nicht die Polizei sind, bzw. darob, schlechter benehmen als die Polizei es Ihrer Meinung nach tun sollte, würde sie sich dem konservativen Spektrum noch zugehöriger fühlen.
      – Diese wvpkLa scheren sich einen Dreck darum, unvoreingenommen zu Urteilen, und würden es nicht so heldenhaft tun, wie sie meinen, dass es passieren sollte, wenn die Polizei sich insgesamt pauschal dem konservativen Spektrum weiter zugehöriger fühlen würde.
      – Diese wvpkLa sind dem konservativen Spektrum gegenüberzustellen. Man vergleicht also eine größere Bevölkerungsgruppe mit einer Population in der Menge von, sagen wir
      Giraffen auf deutschem Boden?
      – Sie möchten eine spezialisierte Randgruppe thematisieren, oder wähnen den Autor in solcher, oder die Leserschaft, oder überhaupt irgendwen?
      – Sie meinen das Gegenteil von wvpkLa. Hier bin ich nach reiflicher Überlegung ausgestiegen.

      Ich verstehe es nicht. Was ich erinnere, ist das Bild der „Gewinner vom letzten Jahr“ aus dem Schinken „Running Man“. Ich meine zu erinnern, dass die vergast worden waren. Im Drehbuch, auf der Leinwand, sowas.

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